Die Technologie Entwicklung ist in den vergangenen zehn Jahren in China sehr weit voran geschritten. Viele Waren können mit guter Qualität in China produziert werden. Aber trotzdem bekommen wir Meldungen von europäischen Unternehmen, dass es Qualitätsprobleme mit chinesischen Lieferanten gibt. Woran liegt das?
Als erstes muss man prüfen, ob die Kommunikation mit den Lieferanten korrekt stattgefunden hat. Als Verständigungssprache nutzt man in der Regel Englisch. Es ist sicherzustellen, dass der Geschäftspartner in China die englische Sprache so gut versteht, dass die Produkt- und Qualitätsvorgaben präzise verstanden werden. In der Praxis liegen Fehler häufig an Fehlkommunikation oder in der nicht genügenden Kommunikation.
Wenn die Kommunikation mit dem Ansprechpartner gesichert ist, heißt es leider noch nicht automatisch, dass die Produkt- und Qualitätsvorgaben bei chinesischen Partner einwandfrei umgesetzt werden. Bei den internen Prozessen bei den chinesischen Lieferanten können auch Fehler passieren, dass Vorgaben z.B. nicht korrekt weiter kommuniziert werden. Deswegen sollte man hier immer nachfragen. Es ist für europäische Kultur zwar ungewöhnlich, nach den Produktionszwischenschritten zu fragen, aber es ist ein sehr hilfreiches Instrument. Oft spart man viel Zeit und Ärger, denn man hat bei Fehlerfeststellung der Zwischenschritte die Möglichkeit, Maßnahme zu ergreifen.
Daraus resultiert, dass der Beschaffungsprozess für europäische Unternehmen extrem zäh ist. Der Grund, warum die chinesischen Lieferanten ein ganz anderes Qualitätsverständnis haben, liegt tief in der chinesischen Kultur. Das Wort “ungefähr” kommt häufig zur Anwendung und zeigt auch deutlich, dass man sich nicht sehr auf eine bestimmte Richtung festlegen möchte. Gerade diese Einstellung “ungefähr” ist aber das genaue Gegenteil einer durch Ordnung und Normen geprägten Kultur wie in Mitteleuropa.