Fußball: Wo ist China?
Antwort: Überall. Nur nicht auf dem Platz.
Bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022TM ist China so präsent wie nie: Beim Bau des Flughafens und mehrerer Hotels waren Chinesen involviert; auf der Bandenwerbung sieht man täglich Werbung von chinesischen Firmen; Telefone und Netze von Huawei sind weit verbreitet; die meisten Trikots sind made in China; das Gleiche gilt für den Großteil der Give-aways und Souvenirs.
Eine alte Fußball-Weisheit besagt aber: Entscheidend ist auf dem Platz. Und da müssen wir feststellen, dass China sich für diese WM gar nicht qualifiziert hat. Übrigens genau so wenig wie für alle anderen WMs, mit Ausnahme der WM 2002 (hier schied China nach drei Niederlagen in der Vorrundes sang- und klanglos aus). Fairerweise muss man hinzufügen, dass China von 1958 bis 1979 gar nicht in der FIFA war, und deshalb auch an keinem FIFA-Turnier teilnehmen durfte.
In der Qualifikation für 2022 gab es zwar auch Siege (5:0 gegen die Malediven, 7:0 gegen Guam) aber vor allem herbe Niederlagen. So reichte es am Ende nicht für die Fahrt nach Katar.
Werfen wir noch einen Blick auf die ewige Tabelle der WM-Runden-Teilnehmer: Hier landet China auf Platz 76 von 79 und gehört zu den fünf Mannschaften ohne ein einziges Tor. Angeführt wird diese Liste (natürlich) von Brasilien. Platz 2 hält Deutschland.
Doch es soll ja für „Fußball-China“ alles besser werden. Schon vor fünf Jahren berichtete ich an dieser Stelle, wie der langfristige Plan aussieht. Demnach gilt auch weiterhin das Ziel, 2050 Fußball-Weltmeister zu werden. An Kosten und Mühen wird nicht gespart: China baut Fußallplätze und Fußballschulen, kauft in der Liga teure Spieler ein und tut alles, um nicht nur Anschluss an die Weltspitze zu bekommen, sondern sie irgendwann sogar anzuführen. Ob das am Ende reicht, werden wir in 28 Jahren wissen.